Beim Gebrauchten schauen Käufer gerne auch aufs Äußere: Ist der Lack irgendwo ab? Oder sind Ausbesserungen an der Oberfläche zu erkennen? Die Sichtprüfung ist gut – die Kontrolle aber besser. Denn ob ein Wagen tatsächlich einen Unfall hatte und danach wieder aufgehübscht wurde, lässt sich mittlerweile gut nachprüfen: mit einem Lackschichtmessgerät. Wie funktioniert es genau? Gibt es Unterschiede zwischen den Geräten? Und muss ich eins kaufen oder kann ich es leihen? Wir von der Halterner Autolackiererei geben Ihnen Experten-Auskunft.
Beim Lackschichtmessgerät oder auch Schichtdickenmessgerät ist der Name Programm: Es misst die unterschiedlichen Beschichtungen von Farben, Lacken und Kunststoffen – und deckt so Ungereimtheiten auf. Es wird immer häufiger in der Fahrzeugindustrie eingesetzt, um herauszufinden, ob noch der Original-Lack vorhanden ist – oder ob an Haube, Kotflügel und Co. nachgebessert wurde. Übrigens kann es auch bei verzinkten, galvanisierten und eloxierten Oberflächen auf Stahl, Eisen oder Aluminium zum Oberflächen-Check eingesetzt werden.
Die Bedienung ist kinderleicht – kann aber bei der Vermessung eines ganzen Fahrzeugs eine Weile dauern. Das Lackschichtmessgerät wird auf die zu messende Stelle aufgelegt und angeschaltet. Während der Messung wird in der Sonde des Messgeräts ein wechselndes Magnetfeld erzeugt. Dieses wird wiederum durch das im Fahrzeug verbaute Stahlblech oder Aluminium gestört – und anhand dieser Magnetfeld-Störungen wird der Abstand zwischen Sonde und Metall berechnet. Und das sehr genau. Im Display wird dann die gemessene Dicke der Beschichtung angezeigt. Zum Vergleich: Eine originale Autolackschicht ist ungefähr 110 Mikrometer dick.
Ja. Die Lackdicke kann je nach Gerät entweder magnetinduktiv, mit Wirbelstrom oder per Ultraschall gemessen werden. Manche Geräte bieten auch alle drei Messmethoden an – und sind entsprechend teurer.
Wenn Sie öfter Schichtdicken messen, lohnt sich die Anschaffung: Ab etwa 100 Euro bekommen Sie Lackschichtmessgeräte. Sie sollten aber nicht zum billigsten Modell greifen. Wichtig ist die angegebene Toleranz oder Genauigkeit des Gerätes, um wirklich zuverlässige Ergebnisse zu bekommen. Sie möchten lieber ein Lackschichtmessgerät für ein paar Tage ausleihen? Kein Problem: Wir von der Halterner Autolackiererei sind bestens ausgestattet. Sprechen Sie uns einfach an.
Die Lackschichtmessgeräte sind ziemlich genau: Je nach Güte des Gerätes liegt die Genauigkeit bei weniger als 2 Mikrometer. So lassen sich feinste Unterschiede schnell nachweisen. Abweichungen von dem Richtwert sprechen also eindeutig für eine Lackausbesserung an der gemessenen Stelle. Warum auch immer.
Wenn Sie feststellen, dass die Lackdicke nicht stimmt, sollten Sie auf jeden Fall beim Verkäufer nachfragen – und nachverhandeln. Es steht Ihnen natürlich auch frei, das Fahrzeug dann nicht mehr zu kaufen.
Das kommt auf die Vorgeschichte an. Bei einem Unfall werden austauschbare Teile wie Stoßstangen oder Türen ersetzt – und in einer Lackiererei von Hand wieder lackiert. Dabei kommt es natürlich zu Abweichungen bei der Lackdicke. Das ist bei einer Stoßstange nicht dramatisch – ist hingegen ein Holm betroffen, spricht das für einen schwereren Zusammenstoß. Sie sollten also gut im Blick haben, wo an dem Auto nachgebessert wurde.